Isabel Brüggemann hat es finanziert und gefördert von der Deutschen Bildung zur Promotion nach Cambridge geschafft.
Isabel Brüggemann ist erst 27 Jahre alt und forscht bereits weltweit. Ursprünglich aus dem westfälischen Hamm, in der Nähe von Dortmund, studierte sie in Schottland und England und promoviert jetzt in Cambridge. Für ihr Promotionsthema “Sozialunternehmen in Entwicklungsländern” ist sie Ägypten und Indonesien unterwegs und reist bald für einen Forschungsaufenthalt in die USA.
Vor allem das internationale Umfeld an britischen Universitäten reizte Isabel, dazu kam die große Auswahl an Studienfächern. „Mir hat das schottische System gut gefallen, das mir während des Bachelors ermöglichte, drei Fächer gleichzeitig zu studieren und mich erst später auf eins festzulegen“, erzählt die 27-Jährige. Angefangen mit Wirtschaftswissenschaften, Arabisch und International Relations an der ältesten schottischen Universität, University of St Andrews, schloss sie ihren Bachelor in den Wirtschaftswissenschaften ab und arbeitete danach ein Jahr lang für eine Wirtschaftsförderungsgesellschaft in Berlin. Währenddessen war für Isabel klar, dass sie auch für den Master in Großbritannien bleiben wollte und bewarb sich an der englischen Elite-Universität in Cambridge.
„In England herrscht überall ein internationales Umfeld“
Studenten aus zehn verschiedenen Ländern zählten ab dem ersten Semester zu Isabels Freundeskreis, was sie als eine besondere Bereicherung empfindet. Dazu kam, dass fast alle in einem College zusammen lebten und so eine Gemeinschaft entstand.
„Der größte Unterschied zwischen dem Studium in Deutschland und in Großbritannien liegt darin, dass hier überall ein internationales Umfeld herrscht. Das finde ich ganz beachtlich. Die Lebenshaltungskosten sind definitiv etwas höher als in Deutschland, aber es gab zu meiner Zeit auch viele Förderprogramme für europäische Studenten. Wie das nach dem Brexit wird, weiß ich nicht, aber Statistiken zufolge, soll die Zahl der Bewerbungen ausländischer Studenten hier bereits zurückgegangen sein. Noch ist davon an der Uni aber kaum etwas zu spüren“, sagt Isabel.
Mit dem Studienfonds der Deutschen Bildung ins Masterstudium
Nach ihrem Bachelorabschluss und ein Jahr im Job, wechselte Isabel an die University of Cambridge, um dort den Masterstudiengang Innovation, Strategy & Organisation zu studieren. Im Gegensatz zum Studium in Schottland kostet das Studium in England für EU-Studenten einiges mehr. Doch Isabel hatte Glück und wurde für ihren Master von der Fakultät gefördert. Auf diese Entscheidung musste sie allerdings einige Zeit warten, sodass sie sich bei der Deutschen Bildung für eine Studienfinanzierung bewarb. „Ich bin froh, dass ich durch die Deutsche Bildung mit meinem Masterstudium beginnen konnte, weil ich mir nicht sicher war, auch von meiner Universität gefördert zu werden. So wusste ich, dass ich das eine Jahr in Cambridge verbringen kann.“
Herzensthema: Social Business in Entwicklungsländern
Isabels Begeisterung für ihr Forschungsprojekt zum Thema „Sozialunternehmen in Entwicklungsländern“ ist ihr anzuhören. Für ihre Promotion hat sie bereits eineinhalb Monate in Indonesien verbracht, reiste zwei Mal nach Ägypten und fliegt diesen Dezember noch ein weiteres Mal in das nordafrikanische Land. Dort trifft sie junge Sozialunternehmer, die mit neuen Ideen soziale Veränderungen in Ägypten vorantreiben wollen. „Seit dem arabischen Frühling 2011, gab es einen echten Boom im Aufbau von Sozialunternehmen, aber im aktuellen politischen Klima ist es sehr schwierig sich dort zivilgesellschaftlich zu engagieren. Trotzdem gibt es viele Leute, die Wege finden, Randgruppen zu helfen und in manchen Fällen auch mit der Regierung zusammenzuarbeiten. Es gibt Lichtblicke“, erklärt Isabel. In der Forschung fasziniert sie besonders die Begegnungen mit den Einheimischen. „Es macht mir am meisten Spaß, wenn ich die Menschen vor Ort interviewe und mit ihnen intensive Gespräche führen kann. Dabei erzählen sie mir, vor welchen Herausforderungen sie stehen – das ist für mich das Spannendste, “ so Isabel.